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Erst Stille, dann minutenlanger Applaus: Matthäus-Passion in Reutlingen und Stuttgart aufgeführt

 

Das Publikum war zahlreich erschienen, als am Palmsonntag-Wochenende 2015 der Junge Chor der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland und Instrumentalisten des Kammerorchester Stuttgart der Neuapostolischen Kirche in Reutlingen und Stuttgart Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion aufführten.

Nachdem sich der Junge Chor unter der Leitung des Dirigenten Frank Ellinger seit dem Europäischen Jugendtag 2009 und nach seinen mittlerweile knapp 20 Konzerten in ganz Süddeutschland großer Beliebtheit bei Mitwirkenden und Publikum erfreut, sollte nun der bisherige musikalische Höhepunkt erfolgen: Zum ersten Mal in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche sollte Bachs Matthäus-Passion zur Aufführung kommen.

Bachs Meisterwerk befasst sich mit dem Leidensweg Jesu nach den Kapiteln 26 und 27 des Matthäus-Evangeliums. Neben der unmittelbaren Vertonung des Bibeltextes, der durch Rezitative und bis zu achtstimmige Choreinwürfe mit Leben erfüllt wird, beschäftigen sich zahlreiche Arien und Choräle auf einer betrachtenden Ebene mit dem Passionsgeschehen. Über eine Aufführungsdauer von etwa drei Stunden werden zwei Chöre, zwei Orchester und zahlreiche Solisten benötigt. Kein Wunder also, dass die Konzentration der über 70 Sängerinnen und Sänger des Jungen Chores, der rund 25 Instrumentalisten des Stuttgarter Kammerorchesters und der sieben Solisten – die Partien des erkrankten Bassisten Jens Paulus hatte Christoph Schweizer zusätzlich übernommen – bereits vor dem Konzert spürbar hoch war.

Als sich Chor und Orchester im Kirchenraum positioniert hatten und der Dirigent seine Arme zum Auftakt hob, erfüllte erwartungsvolle Spannung den Raum. Mehr als insgesamt 50 Stunden Probenarbeit steckten hinter der Aufführung. Und das war zu hören! Die Musik, geschrieben für den gläubigen Hörer, dargeboten von jungen Menschen, denen die Freude an der Musik und am Glauben anzusehen war, entführte das Publikum in das Geschehen der damaligen Zeit.

Auch die sieben Solisten begeisterten mit eindrucksvollen Rezitativen, Arien und Duetten. Roger Gehrig bewies als Evangelist erzählerisches und sängerisches Können, Ralf Ellinger überzeugte in der Rolle des Jesus. In den faszinierenden Alt-Partien der Passion zeigten Julia Selina Blank und Fabienne Schwarz-Loy auf meisterhafte Weise die vielen Facetten Bachscher Kompositionskunst. Herausragend war Georg Kalmbachs Zusammenspiel mit den Einwürfen des Chores in den Tenor-Arien während Alies Mack, Sopran, ihre Partien kurzweilig und spannend gestaltete. Christoph Schweizer überzeugte in seinen vielfältigen Rollen und beeindruckte auch in den drei Bass-Arien durch seine große stimmliche Brillanz.

Insgesamt drei Probenwochenenden gingen den mitreißenden Konzerten voraus. An diesen trafen sich die zwischen 17 und 35 Jahre alten Sängerinnen und Sänger aus ganz Baden-Württemberg und Bayern und zuletzt auch das Kammerorchester Stuttgart zum gemeinsamen Proben. „Die Proben sind sehr intensiv. Durch die tolle Atmosphäre, die Gemeinschaft untereinander und das hohe musikalische Niveau fällt das aber kaum auf“, erläutert eine der Sängerinnen. Die Musiker beschäftigten sich dort aber nicht nur mit den Noten: Ein ganzer Abend wurde mit einer Werkeinführung verbracht, bei der tiefe Einblicke in die Komposition und ihrer theologischen Komponente gegeben wurde.

Nach dem der eindrucksvolle Schlusschor „Wir setzen uns mit Tränen nieder“ verklungen war, erfüllte nach einigen Momenten der Stille lang anhaltender Applaus die Kirche. Auch Dirigent Frank Ellinger ist nach den immerhin fast drei Stunden dauernden Konzerten sichtlich zufrieden mit den Aufführungen und mit seinem Chor: „Es ist ein tolles Gefühl, ein solches Werk mit so vielen jungen Menschen zu musizieren. Man spürt, dass sowohl die Musik, als auch der Glaube an das, was besungen wird, bei ihnen Mitgefühl und Begeisterung auslöst.“

30. März 2015

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