Mit zwei Konzerten in Karlsruhe und Heidelberg ging am dritten Adventswochenende 2014 das Weihnachtsprojekt des Jungen Chores zu Ende. Die Schirmherrschaft über die beiden Benefizkonzerte zu Gunsten der Weihnachtsaktionen der lokalen Zeitungen hatte der stellvertretende Ministerpräsident Baden-Württembergs, Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid, übernommen.
In seinem Grußwort dankte Schmid den Sängerinnen und Sängern für ihr Engagement: „Junge Menschen, die Musik machen und dabei Gutes tun wollen, geben mehr als nur ein erstklassiges Konzert, wie es Sie heute erwartet. Sie geben auch ihre Zeit und wortwörtlich ihre Stimme für Menschen, die Hilfe benötigen und sich in der Weihnachtszeit nicht selbstverständlich jeden Wunsch erfüllen können.“
Auch Bezirksapostel Michael Ehrich kam im Programmheft zu Wort und dankte den Chormitliedern herzlich für ihren Einsatz und den Konzertbesucherinnen und Konzertbesuchern für ihre „Wohltaten“. Großzügig fielen dann auch die Spenden aus: Nach Aufrundung der Spendensumme durch das kirchliche Missionswerk konnten insgesamt 8000 Euro Spenden übergeben werden.
Zu Gehör kam in beiden Konzerten ein interessantes Programm mit dem Titel „Jesus und Maria“, das der Junge Chor unter der Leitung von Frank Ellinger in zwei Probenwochenenden erarbeitet hatte. Das Programm war von deutschen Liedern, englischen Carols und französischen Chansons durchzogen, die – Jahrhunderte alt – auch heute noch das Fest der Geburt Jesu prägen.
Im ersten Teil des Konzertes kam die Rolle Marias besonders zum Ausdruck, unter anderem in Max Regers „Unser lieben Frauen Traum“ und mit „Es ist ein Reis entsprungen“, einem der wenigen geistlichen Werke des Komponisten Alban Berg. Mit Arvo Pärts Komposition „Which Was the Son of …“ zeigte der Chor eindrucksvoll die Genealogie Jesu auf, mit der anspruchsvollen Vertonung des „Magnificat“ – ebenfalls Arvo Pärt – betonten die Sängerinnen und Sänger die besondere Rolle Marias als Mutter Jesu.
Im zweiten Teil des Konzertes widmete sich der Junge Chor traditionellen Weihnachtsliedern in teilweise neuen Arrangements, z. B. „Freu dich, Erd und Sternenzelt“, „Kommet, ihr Hirten“ und „Stille Nacht“. Doch es erklangen auch weniger bekannte Stücke aus dem englischen und französischen Sprachraum, wie „God rest you, merry gentlemen“ oder „Hymne à la nuit“. Mit dem Spiritual „Glorious Kingdom“, in dem namentlich wieder Jesus und Maria die Hauptrolle spielen, zeigte der Junge Chor schließlich ein breites stilistisches Spektrum – von A-capella-Literatur der Spätromantik über traditionelle Weihnachtslieder bis hin zu rhythmischen geistlichen Gesängen der Afroamerikaner.
Das abwechslungsreiche Programm wurde durch Soli von Julia Selina Blank, Alt, und Helene Sattler, Blockflöte, ergänzt. Blank zeigte mit Liedern von Hugo Wolf („Nun wandre, Maria“ und „Das schlafende Jesuskind“) und Max Reger („Maria am Rosenstrauch“) ihr Können, Sattler brachte den zweiten Satz aus Georg Friedrich Händels Sonate in g-Moll zu Gehör. Gemeinsam musizierten Blank und Sattler Georg Philipp Telemanns Kantate zum dritten Advent „Vor des lichten Tages Schein“. Beide Solistinnen wurden von Markus Herr am Klavier und an der Orgel begleitet.
Das nächste Projekt des Jungen Chores wird Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion sein. Die Konzerte am Palmsonntagswochenende werden in Reutlingen und Stuttgart stattfinden.